Projekte mit Hanfstein: Bienen, Blocks und mehr

Unsere Bemühungen für eine bessere Welt, einen Hanfstein nach dem anderen

Zukunftssicheres (Um)Denken und Innovation leben wir nicht nur durch unsere Baustoffe. Die Expertise und Erfahrung mit dem Rohstoff Hanf allgemein und speziell unseren Hanfkalksteinen geben wir gern weiter, nicht nur in unseren Beratungen für Ihre Baustelle. Über die Jahre haben das Schönthaler Bausteinwerk und Schönthaler Baustoffe eine Reihe von Projekten unterstützt und realisiert, die querbeet von günstigem, modularem Bauen in Entwicklungsländern über bienenfreundliche Behausungen für den Artenschutz bis hin zu großangelegten Forschungskooperationen mit Institutionen und Partnerbetrieben im In- und Ausland reichen. Eine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor; gern können Sie uns kontaktieren, sollten Sie an einer ähnlichen Zusammenarbeit interessiert sein!

TwistBlocks für Afrika

Die maschinelle, automatisierte Produktion in Industrieländern, um preislich konkurrenzfähig zu bleiben, sieht in den meisten Entwicklungsländern gegenteilig aus. Hier gibt es wenige, teure Produktionsmittel, doch motivierte Menschen mit Arbeitseifer zuhauf. Zudem ist das Thema Wohnung und Obdach als Grundbedürfnis ein weit größeres als in Industrieländern. Hier setzt TwistBlocks an, ein Projekt von Oliver von Malm (Start Somewhere). Eine angepasste Version unseres Hanfsteins, die vor Ort in Kenia produziert und verwendet werden kann und durch die an berühmte Steckspielzeuge erinnernde modulare Form noch leichter zu handhaben ist. Bevorzugt werden auch hier Hanfschäben, in vielen Ländern Afrikas als Abfallprodukt überall erhältlich, doch je nach örtlichen Gegebenheiten eignen sich auch Reisschalen oder andere Reste aus der Landwirtschaft.

 

Auch in anderen Ländern sind wir, unterstützt von lokalen und internationalen NGOs, bemüht, so viele lokale Produktionen, aber auch Häuser wie möglich aufzubauen, um der Bevölkerung Selbständigkeit, Wissen, aber auch würdevollen Platz zum Entfalten zukommen zu lassen. In Kleinteams kann mit relativ wenig Aufwand sehr viel erreicht werden.

 


Bienenschutz und Biodiversität

Ein Projekt mit der ETH Zürich

Das Zusammenleben von Mensch und Biene wird oft als perfekte Symbiose von Mensch und Tier gepriesen. Die Honigbiene als Spezies gibt es seit etwa 30 Mio. Jahren, die intensive, auf immer größeren Honigertrag optimierte Imkerei jedoch erst seit etwa 200 Jahren, mit der Erfindung der beweglichen Holzrähmchen, die es erlauben, das Bienenvolk in seine Einzelteile zu zerlegen, ohne die Brutstruktur zu zerstören. Ein prominentes Thema in den letzten Jahren war und ist die Varroamilbe, die von einigen als der Hauptfaktor für den Rückgang der Honigbienenpopulation angesehen wird. Imker versuchen mit allen Mitteln, den Schädling zu bekämpfen, meist mit aufwendigen Ameisensäurebehandlungen.

 

Neueste Forschungen zeigen jedoch, dass die Bienen auch selbst in der Lage sind, mit dem Varroabefall umzugehen, wenn man ihnen die Möglichkeit und Ruhe dazu gibt. In den vielen Millionen Jahren ihrer Existenz hat die Honigbiene sich immer wieder an veränderte Umweltbedingungen anpassen können, doch die Honigentnahme, die ungünstigen Haltungsbedingungen (mehr dazu unten) und die konstanten Behandlungen gegen Schädlingsbefall sorgen für genug Stress im Stock, um den Fokus auf das reine Überleben zu legen.  

 

Deshalb ist es unser erklärtes Ziel, im Zuge des Projekts Beefriendly Homes der ETH Zürich, Bienenkästen zu schaffen, die es den Honigbienen wieder erlauben, sich selbständig und natürlich weiterzuentwickeln und den Umweltbedingungen anzupassen. Mit intensiver, mit großen Milchviehstallungen vergleichbarer Honigimkerei ist dieser Wandel momentan nicht möglich. Es braucht artgerechte Behausungen für die Honigbiene. Die grundsätzlichen Anforderungen an diese sind:

 

 

  • inneres Volumen von etwa 30 Litern (entspricht der Größe von natürlichen Baumhöhlen in der freien Natur): Durch das kleine Volumen wird der Schwarmtrieb gefördert, was eine natürliche Vermehrung und demnach genetische Vielfalt fördert. Gängige Imkerkisten haben ein Volumen bis 140 Litern, aus denen die Weiselzellen mit den jungen Königinnen entfernt werden; das Volk schwärmt nicht und wächst stetig, um immer mehr Honig zu produzieren.
  • gut isoliert und feuchtigkeitsregulierend: Die meisten Honigimkerbeuten sind aus schlecht isolierenden Holz- oder Styroporplatten gefertigt, was keinen Feuchtigkeitsaustausch zulässt 
  • Standort in ca. 3 Metern Höhe (optimal in einem Baum): Dies ist gut gegen Bodenfeuchte, schützt vor Störungen durch andere Tiere und verhindert auch Attacken mit Honigstichen auf Menschen. Imker stellen ihre Beuten meistens für einfachere Bewirtschaftung in Bodennähe auf, zudem oft an exponierten Standorten wie Flachdächern. Dies bietet den Bienen wenig Schutz und sorgt für extreme Temperaturunterschiede, für deren Ausgleich die Bienen unnötigen Stress auf sich nehmen müssen (der Stock braucht eine konstante Temperatur von 35 Grad für optimale Funktion). Hier ist ein Material, das zusätzlich wärmeregulierend wirkt, von Vorteil. 
  • natürlicher Bezug: wie Nistkästen für wild lebende Vögel sollen die Behausungen Platz und Möglichkeiten bieten, sie selbst zu beziehen und sich auf ihre Bedürfnisse angepasst dort einzurichten, ohne vorgegebene Strukturen im Inneren. Dies hat auch den Vorteil, dass interessierte Bienenunterstützer nichts zu machen und kein Bienenwissen braucht, da sie sich selbst organisieren und ernähren.

 

Im Moment wird deshalb an der ETH Zürich versucht, nach obigen Anforderungen möglichst naturnahe Bienenbehausungen zu entwickeln. Es wurden mehrere Konzepte erstellt, wissenschaftlich auf ihr Temperatur- und Feuchtigkeitsverhalten vermessen und mit handelsüblichen Imkerkisten und natürlichen Baumhöhlen verglichen. Getestet werden z.B. dickwandige runde Holzbeuten, mit mit Mycelium durchwachsene Strohbeuten und runde, aus Hanfkalkziegen geformte Behausungen (entwickelt von Daniel Boschung, ETH Zürich, und Werner Schönthaler). Unser Schönthaler Hanfkalkstein erfüllt die obigen Voraussetzungen bestens und wir sind stolz, einen großen Mehrwert zum Artenschutz der Honigbiene beizutragen! 

Übrigens: Mit der ETH Zürich verbindet uns auch abgesehen von diesem Projekt langjährige Forschungskooperation:

Tiny FOP MOB – Reallabor auf Tour

Forschung für den Bausektor der Zukunft

Das Forschungsprojekt Tiny FOP MOB, (das kleine FOrschungs- und Praxis-MOBil) ist Bauprojekt, Bildungs- und Forschungsinitiative in einem. Es regt Menschen zum Nachdenken über Nachhaltigkeit in der Baubranche und darüber hinaus an und liefert konkrete, anschauliche Beispiele der Umsetzung. Das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 finanzierte Projekt umfasste die Planung, den Bau und die tatsächliche Nutzung eines CO2-negativen Reallabors auf Rädern - eine neue Form der Kooperation zwischen Forschung und Gesellschaft. Es zeigt anschaulich, wie der Bausektor durch die Verwendung einer neuen Kombination aus Holz, Hanf und Kohle zu einem ressourcenschonenden Umgang mit unserer Umwelt beitragen kann. Verbindungen zwischen Zentrum und Peripherie, zwischen Wissenschaft und Handwerk zwischen Praxis und Theorie wurden und werden geschaffen. In fünf Pilotgemeinden des Vinschgaus in Südtirol machte das Reallabor Halt, um gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu finden. Neben der Besichtigung des mobilen Labors wurden auch Workshops, offene Diskussionsrunden, Impulsvorträge von Experten und weitere Aktionen veranstaltet. Der große Anklang des Projekts bei der lokalen Bevölkerung, aber auch interessierten Betrieben zeigt anschaulich, dass das nachhaltige Bauen und sozialökologische Verantwortung nach wie vor brennende Themen sind, denen Beachtung und konkrete Lösungsfindung zuteil werden muss. 

360° Hemp – Unser Hanfstein als Teil der Kreislaufwirtschaft

Unsere Projektpartner im nahtlosen Lebenszyklus des Hanfs

Infografik: Hanf deckt Grundbedürfnisse
Infografik: 360° HEMP

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